3/31/2020

Mitternachtsfarben 01. Im Reich der Dunkelheit - Alexandra Fuchs


Kurzbeschreibung
Julis Leben ist ein einziges Chaos. Ihr bester Freund spricht nicht mehr mit ihr und der Rest ihrer Clique hat kaum noch Zeit für sie. Deswegen klammert sie sich an die Musik und ihre Lieblingsband.
Als sie bei einem Schulausflug unverhofft in einer anderen Welt erwacht, steht sie völlig neuen Problemen und Gefahren gegenüber. Wie ist sie hierhergekommen und vor allem: Wie findet sie den Weg zurück nach Hause? Langsam zweifelt Juli an ihrem Verstand, doch dann begegnet sie einem geheimnisvollen Fremden, der ihr das Leben rettet. Er verspricht, sie auf ihrer Suche nach der Wahrheit zu begleiten, aber kann sie ihm vertrauen?
Fazit
Mitternachtsfarben sprach mich besonders an, da es durch das Cover sehr düster und mysteriös daherkam. Ich hatte bisher Kurzgeschichten von Alexandra Fuchs gelesen und fand diese wirklich süß, darum war mir eine dunkle Geschichte, hoffentlich mit etwas Liebe, aus ihrer Feder nur recht. Und so landete dieses Buch zunächst - wie soll es anders sein - in meinem Regal zwischen all den anderen Schätzen.

Wie aus dem vorherigen Absatz schon hervorgeht, ist das Cover wirklich schön gestaltet und nachdem ich das Buch gelesen habe kann ich auch sagen, dass es hervorragend zum Buch passt. Dieser schwarze Wald mit den verwaschenen Umrissen - wie Nebel. Und mittendrin, etwas verloren, unsere Protagonistin Juli. Und auch im inneren des Buches erwartet uns dieser mysteriöse Wald als Illustration zu jedem Kapitel und lässt uns nicht vergessen, wo wir uns befinden.

Montag, halb zehn, wo bleibt mein Knoppers? Anscheinend hat das Schicksal kein Mitleid mit mir, denn ich sitze nicht nur in der langweiligsten Kunstunterrichtsstunde, die die Menscheit je gesehen hat, sondern habe auch keinen Kaffee, geschweige denn ein Knoppers. - S. 9 

Die Geschichte selbst lässt sich sehr gut in zwei Teilen sehen:
Zum einen in der jetzigen Welt, im realen Stuttgart. Eigentlich habe ich nicht so einen faibel für Geschichte, die in deutschen Städten spielen, aber die Stadt ist nicht sonderlich in den Vordergrund gestellt, sondern vielmehr die Geschichte um Juli und ihr Leben, darum war diese Tatsache für mich dennoch völlig in Ordnung.
Zum zweiten haben wir da die "andere Welt" in die Juli gerät. Sie weiß nicht wie sie hineingeraten ist oder wie sie zurück kommen soll und muss ihren Weg dort ebenso finden, wie im realen Leben.

Der Unterschied zwischen den beiden oben genannten Welten ist tatsächlich Juli selbst. Die düstere Juli aus der realten Welt mit den depressiven Tendenzen und der Clique mit den allzu normalen Problemen untereinander, sowie Julis Hang zur Musik ... das ist die Juli, der ich absolut glaube. Die greifbare Juli. Die jugendliche Juli, die ich mit meinem jugendlichen Herzen total verstehen kann, da nahezu jeder einmal eine solche düstere Phase durchmacht. Doch dann gibt es da noch die Juli in der anderen Welt. Total hysterisch, aufgekratzt, sprunghaft, naiv und manches Mal unerträglich. Plötzlich ist sie nicht nur Fangirl einer Band, sondern grundsätzlich absolut aufgekratzt und nervt mich irgendwie. Es lässt sich schwer beschreiben ohne hier irgendwelche Spoiler heranzuziehen. Jedoch hatte ich mit dieser Juli in der anderen Welt so meine Probleme.

Der genannte "geheimnisvolle Fremde" aus der Kurzbeschreibung ist insgesamt nicht so wie erwaret. Weder Badboy, noch Nerd. Eine erfrischende Abweslung also und überraschend zugleich. Ich mochte ihn sehr, seine bodenständige Art und beruhigende Wirkung auf Hysterie-Juli. Wie er es schafft immer so locker mit ihr umzugehen ist mir ein kleines Rätsel (Gründe siehe oben).

Im Endeffekt ging es vor allem um die Suche nach einem Ausweg für Juli in dieser gar nicht so düsteren Welt. Ehrlicherweise hat mich weder überrascht, wie Juli in diese Welt gelangte, noch wie sie wieder herauskam. Mich hat nicht überrascht wer ihr fremder Begleiter ist, noch, dass die beiden sich mögen würden. Erst ganz am Ende wurde es richtig spannend und ich hätte mir schon zwischendrin mehr von dem mysteriösen Feeling gewünscht und vielleicht mehr Dunkelheit und ein wenig Gruselfaktor.

Da mich Mitternachtsfarben doch ein wenig Zwiegespalten zurück lässt, ist es schwer dieses Buch zu bewerten. Es ist nicht grundlegend schlecht geschrieben, jedoch wurde ich mit der Andere-Welt-Juli nicht ganz warm. Doch das soll andere nicht abschrecken sich diese Geschichte selber zur erlesen und zu erleben was es mit dem Reich der Dunkelheit auf sich hat.

3/5 Sternen

Informationen zum Buch
Autorin Alexandra Fuchs | Drachenmond Verlag | Taschenbuch | 240 Seiten

Informationen zur Reihe
1. Im Reich der Dunkelheit | 2. Im Reich der Erinnerung

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