8/10/2012

Goddess Test 01. Das göttliche Mädchen - Aimee Carter

Kurzbeschreibung

Du kannst das Leben deiner Mutter retten wenn du als Wintermädchen bestehst!
Sie sind nach Eden gekommen, weil es der Wunsch ihrer sterbenskranken Mutter ist. Hier lernt Kate den attraktiven und stillen Henry kennen. Seit der ersten Begegnung fühlt sie sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen. Er sieht so gut aus und scheint gleichzeitig so ... unendlich traurig zu sein.
Bald erfährt Kate, warum: Er ist Hades, der Gott der Unterwelt! Und er macht ihr ein unglaubliches Angebot: Er wird ihre Mutter heilen, wenn Kate sieben Prüfungen besteht und sein geliebtes Wintermädchen wird. Aber ob ihre Seele für ein Winterleben stark genug ist? Bisher haben alle ihr Scheitern mit dem Tod bezahlt.

Autor

Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.

(Quellen: Amazon.de)

Fazit
Ein Schauer überlief mich, und ich wusste nicht, ob es an der Art lag, wie er redete, an dem, was er sagte, oder daran, wie er mich ansah.
(S. 109)
Zunächst einmal möchte ich auf den, eher mangelhaften, Klapptext zu sprechen kommen. Hier ist wieder einmal ein Fall von „sagt Dinge, die im Buch nicht so vorkommen“. Ich will euch jetzt natürlich nicht Spoilern, liebe LeserInnen, dennoch will ich mal ein paar Dinge klarstellen:

Zum einen hat nie jemand gesandt „Du kannst das Leben deiner Mutter retten, wenn du als Wintermädchen bestehst!“ Der Begriff „Wintermädchen“ klingt zwar schön und auch etwas träumerisch, aber er wird nicht gebraucht. Henry/Hades sucht, nachdem Persephone ihn für einen menschlichen Mann verließ, nach einem Mädchen, das an seiner Seite in den Herbst- und Wintermonaten über die Unterwelt herrscht. Die seine Frau wird. Nach Eden Manor begibt sie sich schlussendlich, weil sie eine Freundin retten will, dass sie Zeit mit ihrer Mutter gewinnt eröffnet sich erst später.
Auch der letzte Satz des Klapptexts „Bisher haben alle ihr Scheitern mit dem Tod bezahlt.“ Ist so nicht korrekt. Eher haben sie mit dem Tod bezahlt und sind somit gescheitert. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, denn ansonsten verrate ich einfach zu viel.

Kate wirkt im ersten Drittel der Geschichte absolut naiv. Es war kaum zu glauben wie einfach sich eine Person einlullen lässt: „Du bist ein Gott? Ok, wenn du das sagst!“ oder „Sie hätte eigentlich tot sein müssen und jetzt lebt sie? Na, meinetwegen. Natürlich geht das so einfach.“ Als Leser möchte man ihr einfach mal die ein oder andere Backpfeife verpassen und sie ein bisschen wachrütteln. Diese anfängliche Naivität legt sich jedoch bald und Kate wirkt unsagbar erwachsen. Kein Wunder, denn sie pflegt schon seit Jahren ihre sterbenskranke Mutter und hat auch sonst mehr Verantwortung zu Tragen als andere Teenager in ihrem Alter.
Henry wirkt sehr nachdenklich und traurig. Gar nicht wie man sich Hades, den Gott der Unterwelt vorstellt. Er wirkt jung und oftmals sehr verloren, doch sollte sich niemand mit ihm anlegen, wenn er ernstlich wütend wird, denn erst dann zeigt er seine Stärke und wirkt geradezu einschüchternd.

Die Geschichte selbst erscheint an einigen Stellen immer etwas dünn. Das mag wohl auch an den Zeitsprüngen (zwei Wochen später, Wochen später, …) liegen, die immer wieder auftauchen, denn immerhin umfasst das Buch mit etwas dreihundert Seiten etwa ein halbes Jahr in Kates und Henrys Welt. Auch die Tests, die Kate zu bestehen hat sind eher unterschwellig und sie ahnt oft selber nichts davon. Dennoch gibt es auch echt ein paar Momente auf purem Zucker, denn die Liebesgeschichte zwischen Henry und Kate ist alles andere als einfach. Das Herz des Gottes scheint nach wie vor an Persephone zu hängen und Kate ist fest entschlossen ihn für sich zu gewinnen. Gar nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Trotzdem ist es schwierig eine alte Liebe zu überwinden um zu einer neuen Liebe zu finden. Genau die Momente in denen sich die beiden scheinbar näher kommen und sich besser kennen lernen, die Szenen der beiden Zusammen, Gespräche und dergleichen sind genau das was den Leser so schwärmerisch mit sich reißen. 
"Darf ich was versuchen?", fragte ich zaghaft. "Wenn's dir nicht gefällt, hör ich sofort auf."
Er nickte, und ich holte tief Luft und versuchte meinen Magen davon abzuhalten, Purzelbäume zu schlagen. Und dann nahm ich all meinen Mut zusammen, lehnte mich vor und drückte keusch meine Lippen auf seine. Ich hatte in meinem Leben erst eine Handvoll Jungs geküsst, und es fühlte sich ungewohnt an, aber nicht unangenehm. Schön, dachte ich. Es fühlte sich schön an.
Er schien überrascht, wich aber nicht zurück. Es dauerte ein paar atemlose Sekunden, doch dann entspannte er sich und erwiderte meinen Kuss, seine Hand zärtlich um meinen Nacken gelegt. Die Hitze, die sich von seiner Berührung aus über meine Haut ausbreitete, war fast unerträglich. (S. 196)
Das Kate einige Gegebenheiten zu schnell hinnimmt und gerne mal akzeptiert was andere von ihr verlangen zeugt nicht von Stärke. Das Buch endet somit zwar nicht mit einem wirklichen Cliffhanger, dennoch regt es zum weiter lesen an. Außerdem wird dem Leser erst zum Ende hin wirklich bewusst, dass hier mehr griechische Mythologie drin steckt als gedacht. Die Charaktere sind jedenfalls vorhanden und neben Hades haben auch Aphrodite, Hermes, Zeus & Co. ihre verdeckten Auftritte.

4/5 Sternen.

Informationen zur Reihe
  1. Das göttliche Mädchen
  2. Die unsterbliche Braut
  3. ???
Informationen zum Buch
  • Autor: Aimee Carter
  • Verlag: Mira Taschenbuch
  • Taschenbuch: 298 Seiten
  • Preis: 9,99 €

2 Kommentare:

  1. ich habe das buch auch vor kurzem auf meinem blog rezensiert, mir hat es allerdings bei weitem nicht so gut gefallen, geschmäcker sind halt verschieden. deine rezi gefällt mir aber echt gut.

    glg Nadja

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  2. .lach. stimmt, das mit dem Klappentext ist mir auch aufgefallen :D Aber das kommt irgendwie sowieso immer öfter vor, hab ich das Gefühl ^^

    Wunderbar kritische, aber ehrliche Rezi, die mich (hätte ich es nicht schon gelesen) wohl dennoch dazu animieren würde, in das Buch reinzuschnuppern :D

    Ich find's super, dass du so ein Adlerauge hast, und nicht einfach alles schluckst.. "Alles ist so prima-Rezis" gibts ohnehin zu genüge! :D

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