Die 16-jährige Anna Rogan hat ein Geheimnis: Sie kann sich aus ihrem Körper herausprojizieren und so die entlegensten Winkel des Universums entdecken. Als Taylor, Annas Klassenkameradin, bei einem dramatischen Unfall ums Leben kommt und ihr Geist Annas Körper besetzt, wird die Lage bedrohlich: Anna ist in einer anderen Dimension gefangen und kann nicht mehr zurück in ihren Körper. Der Einzige, der ihr helfen kann, ist ihr bester Freund Rei, in den sie sich langsam zu verlieben beginnt. Doch auch Taylor versucht Rei in Annas Körper zu verführen ...
Klapptext
Ich brauche eine Weile, um zu verstehen, dass mein Bett leer ist. Was fehlt, bin ich.
Ich bin NICHT da!
Ich sehe auf den Boden und unter das Bett, aber ich kann mich nirgendwo entdecken.
Nein, nein, NEIN!
Panik steigt in mir hoch wie eine Tsunami-Welle.
WO zum Teufel bin ich?
Dann geht die Badezimmertür auf. Was zur Hölle ... ? Es ist mein Gesicht, aber mit einem Ausdruck wie aus einem Zombiefilm. Doch irgendetwas kommt mir bekannt vor.
Dieses Miststück!
DAS IST TAYLOR DA DRIN - IN MEINEM KÖRPER!
(Quellen: Amazon.de; Klapptext Auracle)
Fazit
Warum Auracle?
Man erwartet eine Geschichte und bekommt doch eine ganz andere. Auracle ist auf jeden Fall ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Weniger erst. Jugendlicher. Im Grund aber doch ganz interessant.
Anna kann ihren Körper verlassen. Astralreisen. Außerkörperliche Erfahrung. Wie auch immer man es nennen will, es ist das was Anna schon immer kann. Sie bereist die Welt, sieht sich die besten Konzerte auf der ganzen Welt an und niemand kann sie sehen und es gibt nur eine Person die davon weiß: Ihr bester Freund seit Windel-Tagen: Rei. Doch dann passiert etwas, wovor Rei seit Jahren warnt ... Anna kann nicht zurück, denn jetzt steckt die eigentlich tot geglaubte Taylor. Wie soll Anna jemals wieder zurück in ihren Körper finden?
Was würde der gute Herr Knigge dazu sagen?Sehr geehrte Miss Rogan, würde er sagen, Sie haben keine Manieren.(Seite 46)
Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht, was hier allerdings sofort auffällt ist, dass Anna mit ihren sechzehn Jahren noch recht naiv scheint. Das schlägt sich durch das gesamte Buch immer wieder auf ihre Handeln nieder. Als bestes Beispiel ist, dass sie für meinen Geschmack nicht stark genug versucht ihren Körper zurück zu bekommen. Da liegt Taylor also in ihrem Bett, in ihrem Körper und die gute Astral-Anna hat nichts besseres zu tun als Sonnenuntergänge auf der ganzen Welt zu besuchen. Statt sich die Tatsache zu nutzen zu machen, dass sie nicht schlafen muss und dennoch durch sammeln von Energie Dinge Bewegen/Nutzen kann, beschäftigt sie sich mit banalen Dingen. Das ruft des öfteren Momente hervor in denen der Leser einfach nur ein frustriertes "Mensch! Mädel!" auf den Lippen hat. Und doch hat sie zeitweise auch ihre sehr erwachsenen Momente, welche wiederum besser nachzuvollziehen sind, denn Anna ist in keiner wunderbar intakten Familie aufgewachsen.
Gott hat einigen von uns aus gutem Grund ein Schneckenhaus gegeben - man muss nur mal die Schnecke selbst fragen.(Seite 177)
Mir gefiel die Konstellation der Charaktere. Der intelligente und ... oh, seit wann ist er so gut aussehende Halb-Japaner Rei als Annas besten Freund und auch Seth der gute Freund der beiden Hauptprotagonisten geben ein gutes Dreiergerspann. Wobei zum Glück von Anfang an klar wird, dass es niemals eine Dreiecksbeziehung gibt, niemals. Zum Glück! Und doch wird der jungen Frau nach und nach bewusst wie erwachsen sie alle mittlerweile geworden sind.
Diese Geschichte beinhaltet vieles. Von einem Haufen Problemen (Wie soll Anna bloß zurück in ihren Körper kommen? Muss Seth tatsächlich ins Gefängnis?), Paranormalen Elementen (Astralreisen, teilekinetische Abwandlungen, ...) bis hin zu den einfachen Problemen des erwachsen werden (Seit wann hat der Junge so viele Muskeln? Und wann bitte ist seine Stimme bitte so tief geworden?). Leider ist ein Teil des Geschehens auch viel zu durchschaubar, vorhersehbar, langweilig. Also wie das ganze ausgeht kann sich eigentlich jeder Leser schon zu Beginn der Geschichte denken und es gibt auch keine wahnsinnigen Wendungen, die einen vom Hocker reißen. Es ist eine nette Geschichte mit einem Haufen Potential und einem doch wundervollen und hinreißenden Rei Ellis.
Rei Ellis spielt in Annas Leben ein besondere Rolle. Er war schon immer ihr Retter, ihr Anker, ihr bester Freund und jetzt braucht sie all seine Unterstützung und doch hapert sie immer mehr mit sich ihn in all das mit hinein zu ziehen. Denn es ist gefährlich und absolut riskant. Aber er ist Rei. Er ist ihr Retter, ihr Held seit fast siebzehn Jahren und sie bemerkt in kleinen Häppchen wie erwachsen er doch geworden ist. Es ist beinahe witzig zu sehen wie Anna immer stärker bewusst wird wie sehr Rei ein Mann geworden ist: Äußerlich und innerlich. Kein wunder, dass ihre Gedanken da manchmal ein bisschen abschweifen.
Und in diesem Moment verstehe ich: Wahrscheinlich wird sich Rei Ellis nie in mich verliebten, aber wahrscheinlich wird mich niemals jemand so sehr lieben wie er.(Seite 224)
Warum die Geschichte allerdings Auracle heißt kann ich bis jetzt gar nicht so genau sagen. Es ist merkwürdig, denn es hätte so viele passende Titel geben können. Warum gerade diesen?
Eine leicht naive Protagonistin, ihr hinreißender bester Freund und ein Haufen ungelöster Probleme. Ein entführtet Körper, eine zynische Ex-Mitschülerin und eine Mordanklage. Alles in allem hält sich die Spannung leider in grenzen, denn zu viel vorhandenes Potential wird verschenkt und lässt die Geschichte zu glatt und oberflächlich wirken bis das zuckersüße Ende noch einmal die Stimmung enorm hebt.
3,5/5 Sternen
- Autor: Gina Rosati
- Verlag: bloomoon
- Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
- Preis: 16,99 €
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Schade schade schade, ich hab leider schon in anderen Rezensionen gelesen, dass Potenzial verschenkt wurde. Die Idee zwar gut ist, aber die Umsetzung eben Schwächen hat. Ich glaube ich werde das Buch trotzdem lesen, es reizt mich einfach zu sehr =)
AntwortenLöschenLG
Anja
uh, klingt interessant :D Ich mus gestehen, dass ich doch recht positiv überrascht bin :))
AntwortenLöschenIch hab in die Leseprobe gestöbert, die auf mich mehr den Eindruck eines unfertigen Manuskripts gemacht hat.. umso toller, dass das Buch doch zu unterhalten weiß :D
(PS: Mir gehts immer öfter so, dass mich die Protas nerven und ich mich vielmehr in die Nebenfiguren vergugge.. komischer Trend ^^)
Ich mochte es ☺
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