5/10/2012

Das verbotene Eden 01. David und Juna - Thomas Thiemeyer

Kurzbeschreibung

Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer …

Autor

Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geografie und Geologie in Köln und arbeitete zunächst als Illustrator. Später widmete er sich mehr und mehr dem Schreiben. 2004 erschien bei Knaur mit großem Erfolg sein Debütroman "Medusa". Weitere Thriller und Jugendbücher folgten. Seine Werke wurden zu Bestsellern und in 12 Sprachen übersetzt.
Der Autor lebt und arbeitet in Stuttgart.


(Quellen: Amazon.de)
Fazit

Die Grundidee um die "dunklen Jahre" und die nun währende Feindschaft zwischen Männern und Frauen fand ich schon von Anfang an sehr interessant und habe mir einiges von diesem Buch versprochen. Jetzt im nachhinein kann ich sagen, dass mir der Grundaufbau wirklich zugesagt hat, wie erhofft, die Geschichte um David und Juna mich allerdings nicht vollends mitreißen konnte.

Die erste Hälfte des Buches zog sich für mich wie Gummi. Natürlich ist eine Einführung in die derzeitige Gesellschaft von Männern und Frauen, sowie die Feindschaft und die Familienbande, sowie auch die Beziehungen innerhalb der jeweiligen "Gruppe" erforderlich. Dennoch konnte ich mich damit nicht so recht anfreunden. Das lag weniger am Schreibstil oder an der Idee des Buches als vielmehr daran, dass ich mich mit beiden Protagonisten nicht anfreunden konnte. Wobei mir Juna zu Beginn wirklich gut gefiel mit ihrer kämpferischen Natur, ihrem Dickkopf und David mir eher wie ein "Milchbubi" vorkam. Natürlich machen beide im laufe des Geschehens ihre Entwicklung durch, sodass auch David immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt - an dem es ihm zu beginn mehr als ein bisschen mangelte - und auch Juna wird irgendwann nicht mehr von ihrem Hass den Männern gegenüber zerfressen. Und dennoch schlägt meine Symphatie irgendwann in der Mitte um und Juna wird mir viel zu weich und gibt zu schnell nach. Das ist einfach etwas, was meiner Meinung nach gar nicht zu ihrem eigentlichen Charater passt. Beide schlagen im verhalten also um mindestens 180 Grad herum und so wird aus der anfangs heldenhaften Juna ein gefügiges Anhängsel und aus David, dem schüchternen, eine richtige "Führungsperson" mit sehr riskanten Plänen.

Ein sehr markanter Punkt in diesem Buch ist vor allem die Geschichte von Romeo und Julia, die David sehr lange als Buch mit sich trägt und auch oft darauf (vor-)liest oder sich einfach an Textstellen erinnert. Natürlich geht es hier vordergründig um die, in der Erzählten Zeit verbotenen und verschmähten, Liebe zwischen Mann und Frau und genau deshalb wird dieses Werk Shakespears zu einem sehr wichtigen Bestandteil.
Ich fand die Idee nicht schlecht ein Werk wie dieses mit in die Geschichte von David und Juna zu integrieren und ich verstehe auch, warum es unbedingt Romeo und Julia sein musste, denn den beiden wird ihre Liebe durch Familienfehden verwehrt. David und Juna wird ebenfalls eine Liebe verwehrt, allerdings ist hier die "Familie" nicht im Sinne des Blutsverwandten gemeint, sondern als die Gruppierungen der Männer und der Frauen.

Und auch Liebe ist ein sehr interessanter Aspekt auf den ich gerne eingehen möchte. Und zwar kann ich nicht verstehen, wie zwischen David und Juna ab einem gewissen Zeitpunkt von tiefer Liebe die Sprache sein kann. Natürlich lernen die beiden sich näher kennen, lachen miteinander und es kommt sogar zu, zuerst, experimentellen Küssen und dennoch kam bei mir niemals die Stimmung der Verliebtheit bei mir an. Sicherlich kann nun eingeworfen werden, dass dies auch an der bisher währenden Feindschaft der Geschlechter liegen kann und, dass Liebe von daher nicht allzu überschwänglich betitelt wird. Allerdings gibt es noch eine zweite Liebe zwischen Mann und Frau, die während des Buches vorkommt und hier knistert auf jeden Fall die Luft und die Liebe ist zumindest spürbar. Bei unserem Protagonistenpaar konnte ich die Liebe zumindest nicht mal unterschwellig richtig herauslesen.

Alles in allem hat mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen, was mehr an der Grundidee als an der Geschichte selbst lag. Ich wurde mich David und Juna einfach nicht richtig warm, denn es gab meiner Meinung nach einige Stellen, die besser hätten ausgearbeitet werden können. Bücher sind bekanntlich Geschmackssache und das spiegelt sich vor allem hier wieder, denn oft habe ich nur Gutes davon gehört. Meinen Geschmackt trifft es leider nur teilweise, trotzdem werde ich mich sicherlich irgendwann einmal mit Band zwei befassen.

3/5 Sternen




Informationen zur Reihe
1. David und Juna
2. Logan und Gwen
3. Magda und Ben

Informationen zum Buch
Autor: Thomas Thiemeyer
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: PAN / Knaur
Preis: 16,99 €
Kindle: 14,99 €

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